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Mit viel Sorgfalt haben wir hier aber bereits sehr umfangreiche Informationen zum Sportküstenschifferschein zusammen getragen. Wir erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Ihr Fehler entdeckt oder fehlende Inhalte, sind wir Euch für einen Hinweis sehr dankbar.
Der Sportküstenschifferschein (SKS) wird als ein sogenannter „freiwilliger Führerschein“ bezeichnet und gilt zum Führen von Yachten bis zu einer Distanz von 12 Seemeilen zu einer Küstenlinie. Im Gegensatz zum „amtlichen“ Sportbootführerschein (Sbf) ist der SKS nicht vorgeschrieben, jedoch vermittelt er in Theorie und Praxis weiterführende seemännische Kenntnisse, die zum sicheren Führen von Yachten im Küstenbereich definitiv erforderlich sind. Im Allgemeinen wird er international anerkannt, doch kann es u. U. nationale Sonderregelungen geben, die man z. B. vor dem Chartern vor Ort abfragen sollte. Der Besitz des SKS wird von Charterunternehmen teilweise als Befähigungsnachweis vorausgesetzt, oder manchmal auch alternativ neben der Vorlage des Sbf, -tabellarische Erfahrungsnachweise.
Der SKS ist als Erweiterung, bzw. Ergänzung zum Sportbootführerschein (Sbf) zu sehen und ist gerade für unerfahrene Yacht-Segler dringend zu empfehlen. Sowohl in der Theorie, als auch der Praxis werden Inhalte zu spezifischen Bedingungen der Sportschifffahrt auf den Seewasserstraßen und Meeren behandelt.
Der vorherige Besitz eines Sbf-Binnen mit dem Bereich „Segeln“ ist nicht erforderlich, jedoch vermitteln die beim Jollensegeln gewonnenen Kenntnisse ein tieferes und schnelleres Verständnis des Yachtsegelns.
Für reine Motorbootfahrer gibt es die Möglichkeit, eine darauf reduzierte Variante der theoretischen und praktischen Prüfung, also ohne seglerische Inhalte abzulegen.
Jeder Prüfungsteilnehmer muss im Besitz eines Sportbootführerscheines (Sbf)-See und mindestens 16 Jahre alt sein. Darüber hinaus müssen spätestens zum Beginn der praktischen Prüfung mehr als 300 Seemeilen als Erfahrungsnachweis auf Yachten im Küstenbereich glaubhaft gemacht werden. Der Nachweis erfolgt meist durch die Vorlage entsprechender Meilenbestätigungen oder durch ein entsprechend ausgefülltes Meilenbuch. Solche Erfahrungsnachweise können beispielsweise auch auf Basis bestätigter Ausbildungsfahrten bei Segelschulen, Fahrten mit Freunden, Logbücher eigener Yachten pp. erstellt werden. Als Vorlage sind verschiedene Formulare im Internet erhältlich.
Für die Prüfungsvorbereitung zum Sportküstenschifferschein können einschlägige Theoriekurse bei Segelschulen, Volkshochschulen, Vereinen oder auch Onlinekurse genutzt werden. Dabei ist ein persönlicher Unterricht jedoch meist vorzuziehen.
Praxistrainings erfolgen bei den Segelschulen und -Vereinen meist in Form von Ausbildungsfahrten auf Yachten. Dabei kann nicht nur das „handwerkliche“ Knowhow für die Prüfungsmanöver erlernt werden, sondern auch das erforderliche Procedere im Umgang mit den Yachten. Meist kann zum Ende der Ausbildungsfahrten gleich die SKS-Praxisprüfung abgelegt werden.
Manchem mag es als eine gute Lösung erscheinen, die Prüfung in einem „einfachen“ Revier abzulegen. Man sollte jedoch bedenken, dass die Prüfungsinhalte und -Modalitäten vorgegeben sind, und es zweitens für die eigene Sicherheit bestimmt zielführender ist, in einem „schwierigen“ Revier zu lernen. Nach Bestehen der Prüfung gibt es ggfs. keinen Ausbilder mehr an Bord, sondern jeder steht selbst in der großen Verantwortung, die richtigen Entscheidungen für die Crew, sich selbst und das Schiff zu treffen.
In den 2 Teil-Prüfungen zum SKS müssen verschiedene Kenntnisse in Theorie und Praxis nachgewiesen werden. Im Gegensatz zur Sbf-Prüfung können beide Prüfungsteile in beliebiger Reihenfolge getrennt abgelegt werden. Jedoch dürfen sie nicht länger als 24 Monate auseinander liegen.
Als Sbf-Inhaber, muss man für den erfolgreichen Abschluss einer SKS-Theorieprüfung erweiterte Kenntnisse in den Bereichen Schifffahrtsrecht, Wetterkunde, Navigation und Seemannschaft nachweisen. Dabei stellen insbesondere die Navigationsaufgaben besondere Anforderungen, die komplexer gestaltet sind, als in der Sbf-Prüfung.
Für die Praxisprüfung sind sichere Grund-Manöver durchzuführen und Fragen aus den Bereichen Schiffsführung, Mensch-über-Bord-Rettung (MoB), An- und Ablegen, Handhabung von Bordtechnik, Ankern, sowie Sicherheit an Bord zu beantworten.
Die SKS-Prüfung für reine Motorbootfahrer enthält natürlich keine Segelmanöver, oder Segelfragen.
Das Lernen für die Theorieprüfung kann durch eine Vielzahl von einschlägigen Fachbüchern unterstützt werden. Unter Anderem gibt es auch kombinierte Bücher für die Vorbereitung zum Erwerb des Sbf und des SKS. Hier sollte man jedoch darauf achten, dass eine erkennbare Trennung der Sbf- und SKS-Fragen erkennbar ist. In jedem Falle sollte man auf das Erscheinungsdatum des jeweiligen Fachbuches achten und dieses ggfs. vor dem Erwerb auf Aktualität überprüfen. Die Fachbücher beinhalten in der Regel auch die dazugehörigen Fragenkataloge.
Tipp: Unter dem folgenden Link haben wir auf unserer Website verschiedene Downloads zur SKS-Anmeldung, Prüfungsregularien, Fragenkataloge usw. bereitgestellt: https://www.yachtacademy.de/Downloads/
Tipp: Die Inhalte von Fachbüchern und Prüfungs-Fragebögen lassen sich auch komfortabel in entsprechenden Lernprogrammen/Apps für PC und MAC, sowie Smartphones mit Android und IOS-Betriebssystemen (teilweise auch kostenlos) darstellen und nutzen. Hier stehen auch interaktive und animierte Inhalte zur Verfügung. Besonders hervorzuheben sind dabei auch Prüfungs-Simulationen mit entsprechender automatisierter Auswertung, durch die sich jeder Interessent sehr gut selbst hinsichtlich seiner Kenntnisse überprüfen kann.
Prüfungsbögen sind auch als praktisches Set in einer Mappe zu erwerben, mit dem eine Prüfungsvorbereitung praxisgerechter gestaltet werden kann, als mit einer einfachen, gedruckten Auflistung der Prüfungsfragen.
Das alleinige autodidaktische Lernen für den SKS scheitert häufig bei der Lösung der Navigationsaufgaben. Sie sind deutlich schwieriger angelegt, als beim Sbf. Deshalb ist auch hier meist der persönliche Unterricht mit entsprechenden Hilfestellungen eines Referenten vorzuziehen. Wer Probleme bei der Lösung hat, kann sich beispielsweise auch auf „YouTube“ die handwerkliche Seite der Lösungsfindung für die Navigationsaufgaben ansehen.
Darüber hinaus werden zur Bearbeitung der Navigationsfragen unbedingt benötigt:
• Bleistift, Anspitzer und Radiergummi
• 1 Kursdreieck,
• 1 Anlegedreieck oder Lineal
• 1 Zirkel
• 1 nicht programmierbarer Taschenrechner
• 1 „Begleitheft für die Ausbildung und Prüfung“ (wichtig zur Lösung der Navigationsaufgaben)
• 1 Übungskarte D49 mit der Bezeichnung INT 1463, Stand 2011 „Nordsee Deutsche Küste“, „Mündungen der Jade, Weser und Elbe“
• 1 Karte-1/INT1 (Heft-Publikation mit Zeichenerklärungen und Definitionen pp).
Tipp: All` dieses Material muss unbedingt auch zur SKS-Theorieprüfung mitgenommen werden!
Die Anmeldungen für Prüfungen müssen bei den regionalen Prüfungsausschüssen von Deutscher Seglerverband (DSV) und Deutscher Motoryachtverband (DMYV), von jedem Teilnehmer selbst vorgenommen werden. Meist erhält man dabei durch seinen Ausbilder gute Unterstützung.
Dazu ist ein Antragsformular gewissenhaft auszufüllen und zu unterschreiben. Dieses muss bis spätestens 1 Woche vor dem gewünschten Prüfungsdatum, zusammen mit einer Kopie des eigenen Sportbootführerscheines, eines aktuellen Passbildes (Achtung: nicht selbst gefertigt und ausgedruckt), sowie mit dem Überweisungsbeleg für die amtlichen Prüfungsgebühren an den gewählten Prüfungsausschuss übersandt werden.
Tipp: Alle Informationen zu den Prüfungsausschüssen des DSV, sowie den amtlichen Prüfungskosten einer SKS-Prüfung, stehen hier zum Download bereit.
Tipp: Die Anmeldeformulare zwecks Zulassung zur SKS-Prüfung stehen hier zum Download bereit.
Für die theoretische Prüfung zum SKS muss ein 1 Fragebogen mit 30 Fragen aus den Bereichen Schifffahrtsrecht, Seemannschaft, Wetterkunde sowie Navigation beantwortet, sowie eine mehrteilige Navigationsaufgabe gelöst werden. Die Fragen sind hier, anders als bei den Sportbootführerscheinen See/Binnen, nicht im Multiple-Choice-Verfahren, also zum Ankreuzen gestellt. -Sie müssen also mit Freitext beantwortet werden.
Tipp: Die SKS-Prüfungsfragen stehen hier beim Elektronischen Wasserstraßen-Informationssystem (ELWIS) zum Download bereit.
Für die reine SKS-Motorboot-Prüfung müssen natürlich, wie bereits erwähnt, keine Segel-Fragen beantwortet werden.
Für die Lösung der Navigationsaufgabe stehen ebenfalls maximal 90 Minuten zur Verfügung, für deren Lösung dann das o. a. Material -natürlich ohne Fachbuch- benötigt wird.
Tipp: Die SKS-Navigationsaufgaben stehen hier beim Elektronischen Wasserstraßen-Informationssystem (ELWIS) zum Download bereit.
Tipp: Dort findet man auch das zur Lösung der Gezeitenaufgaben erforderliche Formblatt zum Download.
Im Falle von Unklarheiten bei der Beantwortung, kann es ggfs. noch zu einem mündlichen Prüfungsteil kommen, bevor man sein Ergebnis erhält.
Die 2 Prüfer des gewählten Prüfungsausschusses stellen sich nach dem an An-Bord-Kommen i. d. R. kurz vor und erläutern den Ablauf dieses Prüfungsteiles. Nach Überprüfung der Anmelde-Dokumente, müssen vor Beginn der Prüfung Identitätsnachweise der Prüfungskandidaten gesichtet werden.
Die Prüfung selbst läuft nach streng definierten Vorgaben ab. Auf einer Prüfungskarte ist genau vorgegeben, welche Manöver vorgeführt, sowie welche und wie viele Fragen gestellt werden müssen/dürfen. Hier wird zwischen „Pflichtaufgaben“ und „Sonstige Aufgaben“ unterschieden.
Hinweis: Die folgenden Kriterien wurden der offiziellen Prüfungskarte entnommen und geringfügig ergänzt:
Bei Prüfung in der Antriebsart ,,Antriebsmaschine und unter Segel" müssen die beiden Manöver (unter Segel und mit Maschinenunterstützung) gefahren werden. Sie dürfen nicht zu einem Manöver zusammengefasst werden. Bei Prüfungen in der Antriebsart ,,Antriebsmaschine" wird nur das Manöver mit Antriebsmaschine gefahren.
Auch hier müssen alle Manöver mit Antriebsmaschine und unter Segel mindestens im zweiten Versuch mit ausreichendem Ergebnis ausgeführt werden. Wird also eine mit ,,nicht ausreichend" bewertete Pflichtaufgabe aus den vorstehenden Prüfungsbereichen auch im zweiten Versuch mit ,,nicht ausreichend" bewertet, so ist die praktische Prüfung nicht bestanden.
Von diesen Aufgaben wird 1 Aufgabe gestellt.
Diese Aufgabe muss gestellt werden!
Navigation
Von diesen Aufgaben wird eine gestellt.
Von den Aufgaben Motor, elektrische Anlage und Gasanlage wird eine gestellt.
Von den sonstigen Aufgaben der Bereiche Seemannschaft/Fertigkeiten, Wetterkunde, Navigation und Motor, elektrische Anlage und Gasanlage, müssen 3 von 4 Aufgaben mit „ausreichend“ bewertet werden, sonst ist die praktische Prüfung nicht bestanden.
Mit Antriebsmaschine
Unter Segel
Von den sonstigen Aufgaben Seemannschaft/Manöver muss eine Aufgabe mit „ausreichend“ bewertet werden. Es dürfen höchstens zwei Aufgaben gestellt werden.
Werden beide Aufgaben mit ,,nicht ausreichend" bewertet, so ist die praktische Prüfung nicht bestanden.
Hinweis: Neben der rein technischen Ausführung der Pflichtmanöver, sonstigen Manöver und der Anwendung Seemännischer Fähigkeiten, ist auch die Crewführung von Wichtigkeit. Die Crew muss vor der Ausführung entsprechend eingewiesen/eingeteilt und angeleitet werden, damit die Manöver nicht nur präzise, sondern auch zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt werden. Dazu sind die richtigen Kommandos erforderlich.